Kurier: Erntefrische Bilder

SCHONUNGSLOS OFFEN UND KRAFTVOLL: ERNTEFRISCHE BILDER

von Eveline Meisel

„Anlehnen verboten“ hieß es am Freitag im Kunstverein Mistelbach. Die nagelneuen Bilder von Friedrich Gradisnik sind nämlich ansatzlos von seiner Staffelei in Deutsch Wagram an die Galeriewände expediert worden. So frisch wie die noch nasse Ölfarbe ist auch sein letzter Zyklus – schonungslos offene, kraftvolle und fast drastische Selbstdarstellungen. „Eigentlich habe ich mich viel dicker und älter gemalt, als ich bin“ kommentierte er launig und Lebensgefährtin und Muse Elisabeth Tement pflichtet bei. Bürgermeister Christian Resch zollte dem Künstler Respekt: „Mit dieser Ausstellung erlebt der Mistelbacher Weg einen neuen Höhepunkt“. Nicht minder angetan war Laudatorin Angelica Bäumer, die in seinem Werk die totgeglaubte, figurale Malerei wieder lebendig werden sieht. Kongenial dazu präsentierte Kurator Franz Schwelle im sogenannten Kabinett eine talentierte Neuentdeckung:

Kati Pregartner. Die Studentin der Theaterwissenschaft befasste sich zunächst eher beiläufig mit Malerei. Da sie schon bei ihrer ersten Ausstellung enormes Feedback ernten konnte, hat sie ihre Aktmalerei – geprägt von Licht- und Schattenspiel sowie extremen Perspektiven, konsequent perfektioniert.

Neben Künstlerkollegen wie Günter Esterer, Ferdinand Altmann, Wolfgang Krebs und Otto Semrad, ließen sich auch Vizebürgermeister Ernst Waberer und Bezirkspolizeikommandant Florian Ladengruber von der – auf Leinwand gebannten Körperlichkeit – einnehmen. Und man unterhielt sich bestens – bis 23 Uhr. Die sehenswerte Schau läuft noch bis 23. April im Barockschlössl in Mistelbach.

Bildunterschrift: Kraftvoll und sinnlich: Friedrich Gradisnik zeigt im Kunstverein Mistelbach „Emigration’s und after Day Pictures“ / Ein Stern ging auf: Kati Pregartner

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